Neue Traunsteinerhütte

Endlich stand wieder mal ein Wanderwochenende am Plan. Doch das Wetter war in der Vorhersage mehr als mies angesagt. Kübelweise Regen, viel Gewitter – also nichts – was man in den Bergen braucht.

So sagten die zwei Freunde mit denen die Tour geplant war, die Unternehmung ab. Da waren wir nun – unten im Tal in der Berchtesgadener Ramsau – und hofften – dass wir am nächsten Tag aufwachten – und das prognostizierte Schlechtwetter nicht da ist.


Aufstieg via Wachterlsteig: Wir hatten Glück, wir wachten bei Nebel, kleinen blauen Himmelfenstern und keinem Regen auf. Wir nahmen unsere Rucksäcke und starteten vom Parkplatz Wachterl hinauf zur Neuen Traunsteinerhütte. Der Weg war von Anfang gut steil bergauf, bis man auf das hügelige Hochplateau kam. Viele kleine Frösche begleiteten uns am Weg. Der Wachterlsteig ist unschwierig, auch wenn man bei Nässe schon ab und an ein bisschen aufpassen muss. Ausgesetzt ist er jedenfalls nicht. Wir ahnten, dass es nicht mehr weit zur Hütte sein konnte, doch „zack“ einmal um die Ecke und man stand direkt bei der Hütte. Zum Glück sind wir sogar trocken angekommen. Von dort aus hatte man das erste mal ein bisschen einen Weitblick, bot der Aufstieg durch Nebel keine Sicht – wer weiß – wie es ohne Nebel wäre. Wir waren wohl die ersten, die – nach 3h Aufstieg – bereits mittags bei der Hütte ankamen.

Neue Traunsteiner Hütte: Die Hütte ist eine große Hütte, schön gepflegt, nett gelegen und wir durften bereits zu Mittag unser Zimmer beziehen. Das machten wir auch – und genossen eine ruhige Mittagspause. Duschen kann man Abends und in der Früh – und für 1 Minute Warmwasser benötigt man 50 Cent. Das Essen schmeckte und auch das Ambiente war einladend.

Großer Bruder: Eine Stärkung und einen Kaffee später gings nochmals – trotz Regen – bergauf. Aufgrund des mäßigen Wetters, suchten wir den unweit entfernten „Großen Bruder“ als Tourenziel aus. Es ging über eine steile Wiese bergauf, bis man dann gemächlich linksquerend in Richtung drei Brüder hinübergeht. Kurz vor dem Gipfel wird es dann steinig, hier hieß es aufpassen. Dort stieg man über steiniges Gelände nochmals etwas bergab, bevor es dann wiederum steil bergauf zum Gipfel ging. Wir erfreuten uns am Gipfelkreuz, Gipfelblick hatten wir Wetterbedingt leider keinen. Das neu errichtete Gipfelkreuz (gerade erst mal 2 Wochen alt) ließ dennoch gute Stimmung aufkommen. Nach ca. 1h15 Aufstieg und 45 Minuten Abstieg – waren wir nach 2 Stunden wieder bei der Traunsteinerhütte angekommen.

Abstieg via Steinberg + Böselsteig: Als Abstieg wählten wir die Tour über den Steinberg und Böselsteig, doch schon am Plateau hatten wir wohl eine Linksabzweigung verpasst. So ging es die Rossgasse in Richtung Mayrbergscharte, bevor wir dann querend wiederum in Richtung Steinberg zurückgingen. Der Weg war durchaus lohnend, steinig und extrem rau und wasserzerfressen – einfach herrlich. Kurz vor dem Steinberg bot sich ein lohnender Blick, wo erstmals die dichten Wolken gebrochen wurden und die Sonne durchkam. Weit oben trafen wir auf freche Schafe, die lautstark auf sich Aufmerksam machten und uns schlussendlich ein paar Meter verfolgten. Nach dem Steinberg ging es steil bergab den Böselsteig zum Hintersee hinunter. Der Weg ist durchgehend schwierig, man muss immer aufmerksam gehen. Im untersten Teil folgt ein Klettersteig (ca. A/B) der zwar ohne Klettersteigset machbar ist – aber durchaus ausgesetzt ist. Ganz unten folgt man dann einem geschotterten steilen Spazierweg bis zum Untersee. Dieser Ab/Aufstieg ist durchaus empfehlenswert. Vom Hintersee gingen wir dann sogar noch zu Fuß zurück bis zum Parkplatz Wachterl – auf den Bus hätten wir 2.5h warten müssen.

Fazit: Trotz des schlechten Wetterberichts haben wir eine wundervolle Zeit in den Bergen verbracht. Wahrscheinlich bieten sich bei gutem Wetter schöne Weitblicke, die uns leider verwehrt wurden. Nichtsdestotrotz ein lohnendes Wochenende!


Hinterlasse einen Kommentar